Vor kurzem las ich in einer Zeitschrift folgendes „Experiment“:

Hebe Dein Kinn einen Zentimeter. Stelle Dir vor Dein Hinterkopf wäre mit einem seidenen Faden am Himmel befestigt und der Blick geht nun ein bisschen höher als nur geradeaus. Und jetzt versuche Dich in dieser Haltung unglücklich, klein, nichtsnutzig und deprimiert zu fühlen.

Und funktioniert es?

Es wird wahrscheinlich sehr schwierig sein, dass Du Dich in dieser Haltung nicht gut fühlst.
Embodiment heißt der Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Emotionen und hier wird gerade viel geforscht.

Der Körper reagiert auf Emotionen. Das kennen wir alle: man ist traurig oder wütend und nimmt die entsprechende Körperhaltung ein. Man sieht es einigen nicht nur im Gesicht, sondern auch an der Körperhaltung an.
Es geht aber auch anders herum, wie das eben beschriebene Experiment zeigt.

Charlie Brown von den Peanuts wusste das auch 🙂 er sagte dazu: Wenn du depressiv bist, ist es ungeheuer wichtig, dass du eine bestimmte Körperhaltung einnimmst . Das Verkehrteste, was du tun kannst, ist aufrecht zu stehen und den Kopf hochzuhalten, weil du dich dann sofort besser fühlst. Wenn du deine Depression so richtig genießen willst, dann musst du Schultern und Kopf nach vorne hängen lassen.

🙂

Wollen wir uns also gut fühlen, ist es gut auch die entsprechende Körperhaltung einzunehmen.

Aber was hat das alles mit dem Beckenboden zu tun?
Eine Menge!

Denn auch für den Beckenboden ist eine aufrechte Haltung wichtig. Nur so kann er mit dem Zwerchfell optimal zusammen arbeiten. Es sind sogenannte Synergisten. Das heißt, dass sie miteinander „gekoppelt“ sind. In einer aufrechten Haltung kann der Beckenboden besser arbeiten. Anspannen und entspannen. Der Beckenboden hat in aufrechter Haltung einen höheren Grundtonus, also eine bessere Vorspannung. Das haben auch Studien rausgefunden bei denen ein EMG (Elektromyogramm) in die Scheide eingeführt wurde, um die Spannung zu messen.
Ein guter Muskeltonus ist besonders wichtig in Situationen, wo der Beckenboden reflektorisch arbeiten muss.
Wenn wir zum Beispiel niesen oder husten erhöht sich der Druck im Bauchraum und der Beckenboden wird nach unten gedrückt. Eine typische Situation, bei der ein geschwächter Beckenboden dazu führt, dass man Urin verliert.
Der Beckenboden muss in diesen Situationen schnell reagieren und sich reflektorisch zusammenziehen und das kann er besser, wenn man aufrecht steht. Zusätzlich ist es natürlich hilfreich den Beckenboden zu trainieren.

Also, steht aufrecht, fühlt Euch großartig und tut damit auch noch Eurem Beckenboden etwas Gutes!
Deine Marlies

ballett_pixabay

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