Corona hat uns alle im Griff.  Auch unseren Beckenboden…. Vielleicht hast du es auch schon bemerkt, dass Husten und Niesen den Beckenboden belasten. Oft fängt der Beckenboden an zu schwächeln. Gar nicht schön, oder??

Warum ist das so?

Eine der Hauptaufgaben des Beckenbodens ist, dass er reflektorisch reagiert, wenn wir husten, niesen oder lachen.
Immer dann, wenn sich der Druck im Bauchraum erhöht, dann verkleinert sich der sogenannte Kontinenzwinkel. Harnröhre und Afterschließmuskel werden durch die automatische Anspannung des Beckenbodens zugeschnürt. Und das verhindert, dass wir „auslaufen“.
Es geschieht unwillkürlich. Also ohne dass wir das willentlich beeinflussen.
Aber auch bei Bewegungen des Körpers, zum Beispiel beim Tanzen, beim Heben der Arme etc. wird der Beckenboden aktiviert.
Das hat eine Studie von 2007 festgestellt. Diese Reaktion des Beckenbodens auf Bewegungen geschieht ebenfalls unbewusst.

Wahnsinn, oder? Unser Körper ist so schlau!

2011 hat eine Studie mit beckenbodengesunden Frauen gemacht, bei welcher er nachwies, dass der Beckenboden beim Ausatmen kopfwärts zieht und beim Einatmen steißwärts.
Er macht also die Parallelbewegung zum Zwerchfell. Das Zwerchfell ist unser Haupteinatemmuskel. Es geht nach unten, wenn wir einatmen und macht der Lunge Platz sich mit Luft zu füllen. Beim Ausatmen geht es gemeinsam mit dem Beckenboden nach oben (kopfwärts) und die Luft strömt aus der Lunge heraus.
Zusammengefasst heißt das also, dass der Beckenboden sowohl bei der Atmung, als auch bei der Körperbewegung beteiligt ist und unwillkürlich reagiert.
Ist Dein Beckenboden vorbelastet, durch Schwangerschaften, geschwächt, oder einfach nicht gut trainiert, funktioniert das System nicht mehr gut.

Was kann man also tun, damit der Beckenboden wieder funktioniert?

Der Beckenboden sollte auf verschiedene Weisen angesprochen werden.
Es müssen sowohl die langsamen als auch die schnellen Muskelfasern trainiert werden. Gerade die schnellen Muskelfasern brauchen wir, damit der Beckenboden schnell reagieren kann, wenn wir zum Beispiel niesen oder husten.
Darüber hinaus ist bei der Übungsausführung auf die richtige Atmung zu achten da beim Ausatmen der Beckenboden entlastet wird, wie in der Studie von Talasz (s.o.) gezeigt wurde.
Das Beckenbodentraining mit der bewussten Atmung soll dazu führen, dass der Beckenboden irgendwann wieder unterbewusst reflektorisch reagieren kann.
Weitere Informationen und das passende Trainingsprogramm findest Du hier auf meiner Internetseite.

Bleib gesund und viel Spaß beim Trainieren!

Hier noch die Links zu den Studien:
Hodges 2007: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17304528
Talasz 2011: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/20809211/

 

 

Teile diesen Beitrag