Wir sehen es an unseren Eltern und Großeltern und manchmal auch an uns selbst. 🙂 Wir altern! Oberflächlich sehen wir es oft zuerst an den Falten und am grauen oder schütteren Haar. Aber auch die körperliche Leistungsfähigkeit geht zurück. Mit zunehmendem Alter schwinden Muskeln und Kraft.

Der ganze Körper ist vom Altern betroffen. So lassen auch andere Organe, wie die Augen, das Herz, die Lungen, die Nieren, die Haut, die Stimmbänder etc. in ihren Funktionen nach. Der Zenit ist mit ca. 20-30 Jahren überschritten.

Ein schleichender Muskelschwund beginnt mit ca. 25 Jahren und liegt bei Männern und Frauen bei 5-10% pro zehn Jahre, wenn sie körperlich wenig aktiv sind.

Aber woran liegt das und muss das so sein?

Dafür gibt es verschiedene Ursachen.

Auf der einen Seite hat das mit dem biologischen Altern zu tun, von dem der ganze Körper betroffen ist. Die Muskelfasern gehen in ihrer Anzahl zurück und verlieren an Querschnitt, weil die Reizübertragung von den Nerven zum Muskeln nicht mehr optimal funktioniert.

Auf der anderen Seite bewegen wir uns in diesem Alter auch oft weniger, als in den Jahren zuvor. Es ist der Zeitpunkt des Jobbeginns, des Autofahrens, der Familiengründung.

Werden die Muskeln nicht genutzt, im Alltag und durch Training, degenerieren sie.

Die gute Nachricht ist, dass man etwas dagegen tun kann, nämlich in dem man trainiert.

Durch Muskeltraining kann man den Abbau auf ein bis maximal zwei Prozent pro 10 Jahren senken.

Und es ist nie zu spät zu beginnen. Auch wenn es natürlich besser wäre, nie aufgehört zu haben J.

Was hat das aber nun mit dem Beckenboden zu tun?

Der Beckenboden ist auch ein Muskel. Beziehungsweise ein Geflecht aus vielen Muskeln.

Wie jeder andere Muskel auch, muss er trainiert werden, damit er in seiner Funktion nicht nachlässt.

Ein schwacher Beckenboden kann ein Grund sein, warum Frauen im Alter inkontinent werden. Es ist ein schleichender Prozess. Oft denken die Frauen mit 30 oder 40 Jahren, dass es ganz normal sei, dass das Seil- oder Trampolinspringen nicht mehr funktioniert, ohne dass sie auslaufen. Kate Winslet gab in einem Interview im Dezember 2015 zu inkontinent zu sein. Das muss aber nicht sein! Oft ist der untrainierte oder falsch trainierte Beckenboden Schuld an dieser sogenannten Stressinkontinenz.

Warum trifft es eher die Frauen, als die Männer?

Vorweg sei gesagt, dass auch Männer einen Beckenboden haben. J

Das ist vielen oft gar nicht bewusst. Aber es gibt ein paar wichtige Unterschiede.

Der Beckenboden ist ein Geflecht aus Muskeln, das wir Frauen oft erst in der Schwangerschaft, oder danach kennen lernen. Er schließt den Bauchraum nach unten hin ab und trägt zusammen mit dem knöchernen Becken die Organe. Die zu verschließende Öffnung ist bei Frauen deutlich größer als bei Männern, das heißt, dass beim Mann weniger Gewicht der Organe vom Beckenboden getragen werden muss. Die Frau hat zudem 3, statt zwei Durchtrittsstellen im Beckenboden (Harnröhre, Scheide, After).

Der Beckenboden einer Frau ist außerdem im Laufe des Lebens einigen hormonellen Veränderungen ausgesetzt. Gerade die Schwangerschaft, in der die Hormone das Gewebe weich machen und in der mehr Gewicht auf dem Beckenboden lastet, ist eine Belastungsprobe für diese Muskeln. Die natürliche Geburt ist natürlich noch zusätzlicher Stress. Diese Belastungen haben Männer nicht.

Aber die Natur ist ja intelligent: bei einem gut funktionierenden, elastischen Beckenboden und einem, den man nach der Schwangerschaft gut trainiert ist das normalerweise kein Problem (mit Ausnahmen).

Nur man darf eben nicht vergessen den Beckenboden zu trainieren. Denn er ist ein Muskel, der auch altert und einigen Veränderungen und Belastungen im Laufe unseres Lebens als Frau ausgesetzt ist.

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