Es ist Herbst und Erkältungszeit. Julias Kinder kommen immer wieder mit einer Schnupfnase und Husten nach Hause. Dieses Mal hat es Julia auch getroffen: sie schnieft, hustet und niest. Mit jedem weiteren Tag den der Husten anhält merkt sie, dass es immer schwieriger wird, nicht ein paar Tröpfchen Urin zu verlieren.

Ihr Beckenboden schwächelt.

Früher hat es dem Beckenboden nichts ausgemacht. Sie hat gehustet und ist dabei trocken geblieben. Wie kann das sein? Und was kann sie tun?

Dazu hole ich ein bisschen aus:

Eine der Hauptaufgaben des Beckenbodens ist, dass er reflektorisch reagiert, wenn wir husten, niesen oder lachen.

Immer dann, wenn sich der Druck im Bauchraum erhöht, dann verkleinert sich der sogenannte Kontinenzwinkel. Harnröhre und Afterschließmuskel werden durch die automatische Anspannung des Beckenbodens zugeschnürt. Und das verhindert, dass wir „auslaufen“.

Es geschieht unwillkürlich. Also ohne dass wir das willentlich beeinflussen.

Aber auch bei Bewegungen des Körpers, zum Beispiel beim Tanzen, beim Heben der Arme etc. wird der Beckenboden aktiviert.

Das hat Hodges 2007 in einer Studie festgestellt. Diese Reaktion des Beckenbodens auf Bewegungen geschieht ebenfalls unbewusst.

Wahnsinn, oder? Unser Körper ist so schlau!

Talasz hat 2011 eine Studie mit beckenbodengesunden Frauen gemacht, bei welcher er nachwies, dass der Beckenboden beim Ausatmen kopfwärts zieht und beim Einatmen steißwärts.

Er macht also die Parallelbewegung zum Zwerchfell. Das Zwerchfell ist unser Haupteinatemmuskel. Es geht nach unten, wenn wir einatmen und macht der Lunge Platz sich mit Luft zu füllen. Beim Ausatmen geht es gemeinsam mit dem Beckenboden nach oben (kopfwärts) und die Luft strömt aus der Lunge heraus.

Zusammengefasst heißt das also, dass der Beckenboden sowohl bei der Atmung, als auch bei der Körperbewegung beteiligt ist und unwillkürlich reagiert.

Was kann Julia nun also tun, damit ihr Beckenboden wieder reflektorisch reagiert und besser arbeitet?

Der Beckenboden sollte auf verschiedene Weisen angesprochen werden.

Es müssen sowohl die langsamen als auch die schnellen Muskelfasern trainiert werden. Gerade die schnellen Muskelfasern brauchen wir, damit der Beckenboden schnell reagieren kann, wenn wir zum Beispiel niesen oder husten.

Darüber hinaus ist bei der Übungsausführung auf die richtige Atmung zu achten da beim Ausatmen der Beckenboden entlastet wird, wie in der Studie von Talasz (s.o.) gezeigt wurde.

Das Beckenbodentraining mit der bewussten Atmung soll dazu führen, dass der Beckenboden irgendwann wieder unterbewusst reflektorisch reagieren kann.

Wie genau Julia das machen kann, worauf sie unbedingt achten sollte und was es sonst noch für Tipps und Tricks für einen gesunden Beckenboden gibt, erfährt und trainiert sie nun mit der Beckenboden Intensivphase des Mamathletics Online Programms: www.mamathletics.de.

 

Hier noch die Links zu den Studien:

Hodges 2007: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17304528

Talasz 2011: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/20809211/

Das Bild ist von Shutterstock. Bildnummer: 221544541 

 

 

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